Was ist das: Mudra?

Mudra wird als Siegel, Geste und Zeichen übersetzt und diese Siegel und Gesten sollen vor allem den Pranafluss im Körper beeinflussen und übermässigen Pranaverlust verhindern. Aber Mudras sollen auch dafür dienen, das Bewusstsein in bestimmte Bewusstseinszustände zu führen, vor allem während der Meditation.

Dr Lathashekhar eine indische Yogini und Naturheilärztin verwendet Mudras zur Therapie in ihrer Praxis und in ihren Yogakursen. Sie beschreibt die Wirkung der Mudras folgendermassen:
«Mudra bedeutet Siegel, damit blockieren wir die ausfliessende elektromagnetische Energie oder Prana und leiten deren Fluss um, damit sie im Körper innere Störungen beheben kann.»

David Frawley, ein amerikanischer Yogi und aurvedischer Vadya, schreibt über die Mudras:
«Die Hände sind der Ort unserer pranischen Verbindung und Ausdehnung in der ayurvedischen Medizin und ein grosser Teil des Heilens findet über die Hände statt. Mudras können helfen feinere pranischen Energien in den Körper fliessen zu lassen und uns mit wohltuenden Energien in der Natur und im Universum zu verbinden. Mudras haben auch eine Verbindung zu den Marmas und Nadis, den Energiepunkten und Energieströmen (Meridiane) im den physischen und subtilen Körpern. Das gibt ihnen grosse Heilkräfte und die Fähigkeit, wie die Energie in uns fliesst und wirkt, zu verändern.»

Schon Anfang des letzten Jahrhunderts hat Ilse Middendorf, eine deutsche Pionierin der Atemtherapie, festgestellt, dass wenn wir die Finger spreizen, wir voller atmen. Ausserdem hat sie desweiteren beobachtet, dass wenn wir einzelne Fingerkuppen mit dem Daumen berühren, wir den Atem im Körper steuern können. Also ein Phänomen, das nicht nur im Yoga bekannt ist.

Wenn von Mudras die Rede ist, denken wir meistens an Handgesten, das sind die Hastamudras. Es gibt aber auch Körpermudras oder Kayamudras. Das ist aber noch nicht alles, es gibt auch Augen- und Zungenmudras. Ausserdem spielen Handmudras  auch eine wichtige Rolle im indischen Tanz.

Bei den Mudras spielen  die 5 Elemente eine wichtige Rolle. Jedem Finger wird ein Element zugeordnet:

• Daumen – Agni oder Feuer
• Zeigefinger – Vayu oder Luft
• Mittelfinger – Akasha oder Äther/Quintessence
• Ringfinger – Prithivi oder Erde
• Kleiner Finger – Jala oder Wasser.

Dazu ist wichtig zu wissen, dass im Ayurveda die Doshas oder Konstitutionen auf diesen 5 Elementen aufbauen (darüber mehr zu einem späteren Zeitpunkt). Oft werden auch noch Planeten den Fingern zugeordnet, aber ich habe beim Vorbereiten dieses Textes festgestellt, dass es keine einheitliche Zuordnung der Planeten zu den Fingern gibt, deshalb habe ich sie weggelassen.

Je nachdem was man mit den Mudras bewirken möchte, wird empfohlen diese zwischen ca. 5-30 Minuten anzuwenden, wenn möglich mehrmals am Tag. Darüber aber mehr, bei den einzelnen Mudras, über die ich in nächster Zeit berichten werde.

Hier eine Liste der Mudras auf diesem Blog:
Anjali Mudra
Budhi Mudra
Chin und Jnana Mudra
Ganesha Mudra
Kaleshvara Mudra
Kubera Mudra
Padma Mudra
Samkalpa Mudra

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